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Ausser Kraft getreten

Standards für Ingenieurprojekte, Standards für Technikerprojekte an technisch-gewerblichen Lehranstalten

Außer Kraft getreten

Geschäftszahl: 17.600/101-II/2b/99
Sachbearbeiter: MR Mag. Dr. Peter Schüller
Telefon: 531 20-4465
Telefax: 531 20-4130
e-mail: peter.schueller@bmuk.gv.at

Verteiler: VII
Sachgebiet: Pädagogische Angelegenheiten
Inhalt: Standards für Ingenieurprojekte, Standards für Technikerprojekte für technisch-gewerbliche Lehranstalten
Geltung: unbefristet

Rundschreiben Nr. 60/1999 (BMBWF)

Alle Landesschulräte
Stadtschulrat für Wien

Unterrichtsprojekte sind seit langem in den Lehrplänen der technisch-gewerblichen Lehranstalten verankert. Im Rahmen dieser Projekte erbringen Schülerinnen und Schüler unter fachkundiger Anleitung ihrer Lehrkräfte seit Jahren Leistungen, welche die Standards der allgemeinen und beruflichen Bildung nachhaltig geprägt haben.

Die Unterrichtsprojekte wurden in den letzten Jahren an zahlreichen Schulstandorten gezielt weiterentwickelt und erweitert, um den Anforderungen an eine moderne und praxisnahe Ausbildung gerecht zu werden. Das vorläufige Ende dieser Entwicklung ist eine neue "Projektkultur", die besonders auch in den Bezeichnungen "Ingenieurprojekt" an den höheren Lehranstalten sowie "Technikerprojekt" an den mittleren Lehranstalten zum Ausdruck kommt. Die Bedeutung dieser neuen "Projektkultur" zeigt sich darin, dass Projekte in Form von Diplomarbeiten in die neue Reife- und Diplomprüfung und in Form von Abschlussarbeiten in die Abschlussprüfung Eingang gefunden haben.

In Folge der ungeheuren Vielfalt an durchgeführten Projekten, nicht alleine bedingt durch die große Zahl unterschiedlicher Bildungsangebote im Bereich des technisch-gewerblichen Schulwesens

sondern auch durch die unterschiedlichsten Problemstellungen innerhalb der einzelnen Bereiche, erscheint es zweckmäßig im Sinne der Qualitätssicherung die wesentlichen Eigenschaften von Ingenieur- und von Technikerprojekten in allgemeinen Standards zusammenzufassen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass alle unter den Bezeichnungen "Ingenieurprojekt" und "Technikerprojekt"durchgeführten Projekte vergleichbaren und messbaren Qualitätsstandards genügen.

Diese Standards wurden durch eine Arbeitsgruppe einschlägiger Experten erarbeitet und sind in der nun vorliegenden Form das Ergebnis eines abschließenden österreichweiten Diskussionsprozesses.

Standards "Ingenieurprojekte"

Definition eines Ingenieurprojektes

Ein Ingenieurprojekt versteht sich als abschließender Leistungsnachweis des gesamten Ausbildungsweges an einer höheren technisch-gewerblichen Lehranstalt. Es soll dem Schüler in komplexer und praxisnaher Form Gelegenheit zur Umsetzung und Vertiefung der in seiner Ausbildungszeit erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten an Hand von Aufgabenstellungen auf gehobenem technischen Niveau geben.Wesentliche Merkmale sind dabei selbständige Arbeit und die Realisierung eigener Ideen.

Ein Ingenieurprojekt ist eine von einem zwei- bis sechsköpfigen Schülerteam durchzuführende, in sich geschlossene Arbeit. Zu jedem Team gehört dabei ein hauptverantwortlicher Projektbetreuer, der ein Lehrer mit entsprechender Fachexpertise sein muss. Die Aufgabenstellung soll industriespezifischen oder gewerblichen Charakter haben und die Durchführung möglichst in Kooperation mit einem außerschulischen Partner erfolgen. Die Dauer eines Ingenieurprojektes beträgt mindestens 6 Monate während des letzten Ausbildungsjahres. Neben den fachlichen Aufgaben und Analysen sollen umweltrelevante Fragestellungen, Aspekte des Produktdesign sowie Kalkulation und Marketingplanung miteingeschlossen werden. Integrierter Bestandteil eines Ingenieurprojekts ist eine möglichst professionelle Dokumentation und eine gut vorbereitete Präsentation, die sich moderner Technologien zur Veranschaulichung bedienen soll.

Das pädagogische Konzept

Das pädagogische Konzept orientiert sich an Prinzipien , die in zwei Gruppen zusammengefasst werden können:

  • Die inhaltlichen Grundsätze orientieren sich am im Einzelfalle höchstmöglich erreichbaren Maß an Praxisnähe. Ingenieurprojekte definieren sich dabei über fachlich komplexe Problemstellungen, Orientierung am Stand der Technik, gewissenhafte Strukturierung, detaillierte Planung, begleitendes Management, eine ausführliche Dokumentation, die Einbindung moderner Präsentationstechniken sowie der Beachtung der Grundsätze der Qualitätssicherung.
  • Im Bereich der Persönlichkeitsbildung werden in Ergänzung und Vertiefung zu den allgemeinen Bildungszielen die Schulung der Teamfähigkeit, die individuelle Förderung spezieller Begabungen, die intensive Erfahrung von Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit, ein individuelles Zeitmanagement, die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Freiwilligkeit der Arbeitsleistung in den Mittelpunkt gestellt.

Didaktische Konsequenzen

Das Erreichen dieses pädagogischen Konzeptes erfordert in weiten Feldern eine Neugewichtung der Unterrichtsprinzipien . So werden das Prinzip des fächerübergreifenden Unterrichts, "Team-teaching" (insbesondere auch durch Lehrer verschiedener Fächergruppen), eine Verschiebung vom lehrerzentrierten zum schülerzentrierten Unterricht, das Heranführen zu zielorientiertem und strukturiertem Arbeiten, die Entwicklung eines Zeit- und Kostenbewusstseins sowie eine Methodenvielfalt der Wissensaneignung in dieser Phase das Unterrichtsgeschehen dominieren.

Das Ziel: Eine neue Qualität in der Ausbildung

Die oben angeführten Konzepte ermöglichen bei konsequenter Ausrichtung in ihrer Gesamtheit eine neue Qualität in der Ausbildung. Die Durchführungeines Ingenieurprojekts hat das Ziel, dem einzelnen Schüler

  • Fachkompetenz
  • Methodenkompetenz
  • Sozialkompetenz und
  • Selbstkompetenz

in integrativer Form und in einer Intensität und Qualität zu vermitteln, die deutlich über das bisher mit klassischen Unterrichtsformen mögliche Maß hinausgeht.

Entstehungs- und Entscheidungsphase

Möglichst vielfältige schulexterne Kontakte sind bereits im Vorfeld anzustreben. Projekte mit außerschulischen Partnern sind das primäre Ziel, werden aber nicht immer realisierbar sein. Bei rein innerschulischen Projekten sind vorzüglich solche mit schulischer Wertschöpfung anzustreben.

Themenstellungen sollen möglichst gegenstandsübergreifend erfolgen, um beim Schüler ein Höchstmaß an Lösungskompetenz für die Berufspraxis zu erreichen.Die Projektthemen müssen einen Realitätsbezug zum Berufsfeld des Fachbereiches aufweisen. Es muss gewährleistet sein, dass relevante Kompetenzen aus dem angestrebten Berufsfeld vertieft und umgesetzt werden. Die engere Themenwahl sollte sich dabei möglichst am realen Bedarf in Wirtschaft und Gesellschaft orientieren.

Projekte mit hohem Innovationsgehalt sind besonders zu fördern.

Jedes in die engere Wahl kommende Projekt muss im Interesse eines erfolgreichen Abschlusses ernsthaften Machbarkeitsüberlegungen unterzogen werden. Darüber hinaus sollte nach Maßgabe der Möglichkeiten eine Marktanalyse erfolgen.

Neben Machbarkeitsüberlegungen, die eine grundsätzliche Realisierbarkeit sicherstellen sollen, ist auch die Durchführbarkeit der einzelnen Projektvorschläge gewissenhaft und aufrichtig zu prüfen. Ziel dieser Prüfung ist, dass letztlich jedes begonnene Projekt für den Schüler auf Grund seiner Vorbildung bewältigbar und mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen auch durchführbar ist.

Vorbereitungsphase

Am Beginn steht die Bildung des Projektteams. Ein solches besteht aus 2 bis 6 Schülern und aus einem (oder mehreren) projektbetreuenden Lehrer, der über die notwendige Fachexpertise verfügen muss. Die Zusammenstellung des Teams kann nach verschiedenen Gesichtspunkten wie etwa Schülerselbstbestimmung, lehrergesteuert, problemorientiert oder auch nach Zufallsaspekten erfolgen. Wenn mehrere Lehrer als Betreuer in ein Projekt eingebunden sind, ist ein hauptverantwortlicher Projektbetreuer zu nennen.

Die Rahmenbedingungen (rechtliche Fragen, Normen, einschlägige Vorschriften …) sind in das Thema einzuarbeiten und in die Projektdokumentation aufzunehmen.

Ebenso haben Recherchen zum Projektthema und dem fachlichem Umfeld durch das Projektteam in angemessenem Umfang zu erfolgen.

Durchführungsphase

Die Durchführung des Projektes hat in Teamarbeit zu erfolgen, arbeitsteilige Kooperation ist das zentrale Lernziel. Jedem Mitglied des Projektteams sind dabei persönliche Arbeitsanteile klar zuzuordnen, die auch eine individuelle Beurteilung im Rahmen der Teamarbeit erlauben.

Als erste Arbeit ist nachweislich ein ausführlicher Projektplan zu erstellen. Ausgehend von der Aufgabenstellung muss er eine klare Definition der Projektziele sowie ein genaues Pflichtenheft beinhalten. Der zeitliche Aufwand für den gesamten Projektablauf ist möglichst realistisch abschätzen und die"Meilensteine" und Termine sind in einem Terminplan festzulegen. Ebenso hat der Projektplan genaue Abschätzungen hinsichtlich der benötigten und zur Verfügung stehenden Ressourcen wie etwa Raumbedarf, Personal, Hard-und Software, budgetäre Bedeckung oder Arbeitsmaterialien zu enthalten

Die Durchführung des Projektes hat unter Einbeziehung und Nutzung moderner Technologien zu erfolgen.

Ebenso sollte eine möglichst weit reichende Einbindung der englischen Sprache angestrebt werden (Heranziehen englischsprachiger Fachliteratur, Recherchen im Internet, ev. streckenweiser Einsatz von Englisch als Arbeitssprache, so etwa bei Zwischenpräsentationen).

Die genaue Führung eines Projekttagebuches ist unabdingbar.

Abschlussphase

Projektdokumentation

Ein wesentliches Ziel des Projektes ist eine ordentliche und ausführliche Projektdokumentation, die das Projekt in allen Phasen und Ergebnissen beschreibt. Als Grundlage für diese Dokumentation ist das Projekttagebuch heranzuziehen.

Das zu Beginn erstellte Pflichtenheft ist zwingender Bestandteil der Dokumentation.

Ebenso muss die Projektdokumentation eine Zusammenfassung in englischer Sprache (Abstract) im Umfang etwa einer A4-Seite beinhalten.

Empfohlen wird eine gebundene Dokumentation in mehrfacher Ausführung(Schule-Schüler-ggf. außerschulischer Projektpartner). Die Schule sollte ein Exemplar zuArchivzwecken vorsehen.

Die Nutzung allgemein zugänglicher Dokumentations- und Kommunikationsmedien (Internet, Publikationen in Fachliteratur...) wird nach Maßgabe der Möglichkeiten empfohlen.

Projektpräsentation

Die abschließende Projektpräsentation hat in einem fest vorgegebenem Zeitrahmen unter Einsatz zeitgemäßer Medien und Präsentationstechnik zu erfolgen. Jedes Mitglied des präsentierenden Projektteams hat sich dabei auf gut vorbereitete Präsentationsunterlagen zu stützen, wobei aber auf freie Rede besonders Bedacht zunehmen ist. Ebenso ist darauf zu achten, dass jedem Gruppenmitglied möglichst gleicher Zeitanteil bei der Präsentation zukommt.

Jedem einzelnen Teammitglied steht es frei, auf eigenen Wunsch seinen Projektanteil in englischer Sprache zu präsentieren.

An Stelle von Englisch kann in allen Bereichen auch eine andere Fremdsprache treten.

Qualitätssichernde Maßnahmen

Jedes Projekt ist auch aus der Sicht der Qualitätssicherung zu begleiten, wobei die Verantwortung für die Beachtung der Qualitätssicherungspunkte(insbesondere der hier festgelegten Standards) einer konkreten Stelle zuzukommen hat.Diese Stelle wird im Normalfall entweder eine nicht in das Projekt involvierte Person (Abteilungsvorstand, Fachkollege, Experte...), mehrere Einzelpersonen oder im Idealfall ein ordentlich installiertes Gremium ("Arbeitsgruppe Ingenieurprojekte"...)sein. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann diese Aufgabe dem Projektbetreuer selbst zukommen.

Die grundlegenden qualitätssichernden Maßnahmen dürfen sich nicht in der Funktionsprüfung eines hergestellten Produktes erschöpfen, sondern müssen auch andere Aspekte der Qualitätssicherung berücksichtigen, wie etwa Design, Umweltverträglichkeit, Ergonomie, Kostenbewusstsein sowie den eigentlichen Projekt-Prozess.

Produkte jeglicher Art haben sich am Stand der Technik zu orientieren.

Geräte, Vorrichtungen und Anlagen müssen den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen.

Controlling

Während des gesamten Projektablaufes hat ein laufendes Projekt-Audit zu erfolgen, das unmittelbares Reagieren auf unvorhergesehen auftretende Probleme jeglicher Art und vor allem auf Verzug gegenüber dem vorgesehenen Projektplan ermöglicht. Empfohlen werden in dieser Hinsicht Haltepunkte verbunden mit Terminkontrolle und regelmäßiger Rückmeldung, insbesondere bei größeren Projekten und Projekten mit außerschulischen Partnern.

Standards "Technikerprojekte"

Definition eines Technikerprojektes

Ein Technikerprojekt versteht sich als abschließender Leistungsnachweis des gesamten Ausbildungsweges an einer mittleren technisch-gewerblichen Schule (Fachschule). Es soll dem Schüler in

praxisnaher Form Gelegenheit zur Umsetzung und Vertiefung der in seiner Ausbildungszeit erworbenen Fachkenntnisse und Fertigkeiten geben.

Ein Technikerprojekt ist eine von einem zwei- bis sechsköpfigen Schülerteam durchzuführende, in sich geschlossene Arbeit. Das Team steht dabei unter der Leitung eines hauptverantwortlichen Projektbetreuers, der ein Lehrer mit entsprechender Fachexpertise sein muss. Die Aufgabenstellung soll industriespezifischen oder gewerblichen Charakter haben und die Durchführung möglichst in Kooperation mit einem außerschulischen Partner erfolgen. Die Dauer eines Technikerprojektes beträgt mindestens 3 Monate während des letzten Ausbildungsjahres. Neben den fachlichen Aufgaben und Analysen sollen umweltrelevante Fragestellungen sowie Aspekte der Wirtschaftlichkeit mit eingeschlossen werden. Integrierter Bestandteil eines Technikerprojekts ist eine Dokumentation und eine gut vorbereitete Präsentation, die sich moderner Technologien zur Veranschaulichung bedienen soll.

Das pädagogische Konzept

Das pädagogische Konzept orientiert sich an Prinzipien , die in zwei Gruppen zusammengefasst werden können:

  • Die inhaltlichen Grundsätze orientieren sich am im Einzelfalle höchstmöglich erreichbaren Maß an Praxisnähe. Technikerprojekte definieren sich dabei über praktische Problemstellungen, sorgfältige Planung, begleitendes Projektmanagement, eine Dokumentation, die Einbindung moderner Präsentationstechniken sowie der Beachtung der Grundsätze der Qualitätssicherung.
  • Im Bereich der Persönlichkeitsbildung werden in Ergänzung und Vertiefung zu den allgemeinen Bildungszielen die Schulung der Teamfähigkeit, die individuelle Förderung spezieller Begabungen, die intensive Erfahrung von Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit, die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Freiwilligkeit der Arbeitsleistung in den Mittelpunkt gestellt.

Didaktische Konsequenzen

Das Erreichen dieser Ziele erfordert in weiten Feldern eine Neugewichtung der Unterrichtsprinzipien . So werden das Prinzip des gegenstandsübergreifenden Unterrichts, "Team-teaching" (insbesondere auch durch Lehrer verschiedener Fächergruppen), schülerzentrierter Unterricht, zielorientiertes Arbeiten, die Entwicklung eines Zeit- und Kostenbewusstseins sowie Methodenvielfalt der Wissensaneignung in dieser Phase des Unterrichtsgeschehens betont werden.

Das Ziel: Eine neue Qualität in der Ausbildung

Die Durchführung eines Technikerprojekts hat das Ziel dem einzelnen Schüler

  • Fachkompetenz
  • Methodenkompetenz
  • Sozialkompetenz und
  • Selbstkompetenz

in einer Intensität und Qualität zu vermitteln, die deutlich über das bisher mit klassischen Unterrichtsformen mögliche Maß hinausgeht.

Entstehungs- und Entscheidungsphase

Schulexterne Kontakte sind bereits im Vorfeld anzustreben. Projekte mit außerschulischen Partnern sind das primäre Ziel, werden aber nicht immer realisierbar sein. Bei rein innerschulischen Projekten sind vorzüglich solche mit schulischer Wertschöpfung anzustreben.

Themenstellungen sollen möglichst gegenstandsübergreifend erfolgen,um dem Schüler ein Höchstmaß an Lösungskompetenz für die Berufspraxis zu vermitteln. Die Projektthemen müssen einen Realitätsbezug zum Berufsfeld des Fachbereiches aufweisen. Es muss gewährleistet sein, dass relevante Kompetenzen aus dem angestrebten Berufsfeld vertieft und umgesetzt werden. Die engere Themenwahl sollte sich dabei möglichst am realen Bedarf in Wirtschaft und Gesellschaft orientieren.

Jedes in die engere Wahl kommende Projekt muss im Interesse eines erfolgreichen Abschlusses ernsthaften Machbarkeitsüberlegungen unterzogen werden. Neben diesen grundsätzlichen Machbarkeitsüberlegungen ist auch die Durchführbarkeit der einzelnen Projektvorschläge unter den gegebenen Rahmenbedingungen gewissenhaft und aufrichtig zu prüfen. Ziel dieser Prüfung ist, dass letztlich jedes begonnene Projektfür den Schüler auf Grund seiner Vorbildung bewältigbar und mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen auch durchführbar ist.

Vorbereitungsphase

Am Beginn steht die Bildung des Projektteams. Ein solches besteht aus 2 bis 6 Schülern und aus einem (oder mehreren) projektbetreuenden Lehrer, der über die notwendige Fachexpertise verfügen muss. Die Zusammenstellung des Teams kann nach verschiedenen Gesichtspunkten wie etwa Schülerselbstbestimmung, lehrergesteuert, problemorientiert oder auch nach Zufallsaspekten erfolgen. Wenn ein Projekt von mehreren Lehrern betreut wird, ist ein hauptverantwortlicher Projektbetreuer zu nennen.

Die Rahmenbedingungen (rechtliche Fragen, Normen, einschlägigeVorschriften…) sind in das Thema einzuarbeiten und in die Projektdokumentation aufzunehmen.

Ebenso haben Recherchen zum Projektthema und dem fachlichem Umfeld durch das Projektteam in angemessenem Umfang zu erfolgen.

Durchführungsphase

Die Durchführung des Projektes hat in Teamarbeit zu erfolgen,arbeitsteilige Kooperation ist das zentrale Lernziel. Jedem Mitglied des Projektteams sind dabei persönliche Arbeitsanteile klar zuzuordnen, die auch eine individuelle Beurteilungim Rahmen der Teamarbeit erlauben.

Als erste Arbeit sind die Projektziele zu definieren. Anschließend ist ein Projektplan zu erstellen, welcher ein Pflichtenheft, eine Terminplanung, eine Kostenrechnung und die Planung der Einsatzmittel zu enthalten hat.

Die Durchführung des Projektes hat unter Einbeziehung und Nutzung moderner Technologien zu erfolgen.

Die genau Führung eines Projekttagebuches ist unabdingbar.

Abschlussphase

Projektdokumentation

Ein wesentlicher Teil des Projektes ist eine Dokumentation, die das Projekt in allen Phasen und Ergebnissen beschreibt. Als Grundlage für diese Dokumentationist das Projekttagebuch heranzuziehen.

Das zu Beginn erstellte Pflichtenheft ist zwingender Bestandteil der Dokumentation.

Empfohlen wird eine gebundene Dokumentation in mehrfacher Ausführung (Schule-Schüler-ggf. außerschulischer Projektpartner). Die Schule sollte ein Exemplar zu Archivzwecken vorsehen.

Projektpräsentation

Jedes Mitglied des präsentierenden Projektteams hat sich dabei auf gut vorbereitete Präsentationsunterlagen zu stützen, wobei möglichst eine freie Rede anzustreben ist. Ebenso ist darauf zu achten, dass jedem Gruppenmitglied möglichst gleicher Zeitanteil bei der Präsentation zukommt.

Qualitätssichernde Maßnahmen

Die Vermittlung und Umsetzung der grundlegenden Konzepte der Qualitätssicherung sind integrierender Bestandteil jedes Technikerprojektes. Die Beachtung der qualitätssichernden Maßnahmen (insbesondere der hier festgelegten Standards) wird dabei im Normalfall einem nicht in das Projekt involvierten Experten zukommen.

Produkte jeglicher Art haben sich am Stand der Technik zu orientieren.

Geräte, Vorrichtungen und Anlagen müssen den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen.

Wien, 8. Februar 2000

Für die Bundesministerin:
Dr. Schüller

Zugeordnete/s Sachgebiet/e

Pädagogische Angelegenheiten